In Zukunft investieren
Tägliche Gottesdienste und Gebete, alles streng und fromm – das ist das Bild, das viele Menschen von einer Ausbildung im Bischöflichen Ordinariat haben. So ist es aber nicht. „Es ist viel lockerer, als man sich das vielleicht vorstellt“, sagt Luise Schupp. Sie macht seit August 2022 eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Das Kirchliche schwinge mit, es gibt auch in regelmäßigen Abständen Gottesdienste für die Mitarbeitenden, primär gehe es aber um die tägliche Arbeit. „Man arbeitet in verschiedenen Teams, es ist jeder super nett, man bekommt viele Einblicke – ich würde es auf jeden Fall wieder machen.“
Schupp ist 20 Jahre alt und kommt aus Balduinstein. Vor ihrer Ausbildung war sie auf dem Landesmusikgymnasium in Montabaur und hat dort ihr Fachabitur abgelegt. Danach war für sie klar: Es soll erstmal praktisch weitergehen. „Das Kaufmännische, die Büroabläufe und das Systematische liegen mir generell ganz gut und machen mir auch Spaß“, sagt sie auf die Frage, warum es die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement geworden ist. Die Ausbildung sei breit gefächert, die Möglichkeiten hinterher entsprechend groß. „Man kann in die Sachbearbeitung gehen, zum Personalwesen, zum Rechnungswesen, in die Gehaltsabrechnung. Als Weiterbildung gibt es beispielsweise die Personalfachkauffrau bei der IHK“, sagt Schupp.
Über die Familie bis zum Einstellungstest
Der Weg ins Ordinariat führte über die Familie. „Erstmal wusste ich davon gar nichts, dass man diese Ausbildung beim Ordinariat machen kann. Aber dann habe ich mich mit meiner Familie ausgetauscht und meine Cousine arbeitet auch hier im Bischöflichen Ordinariat. Durch sie bin ich darauf aufmerksam geworden, habe online gesucht und die Stellenausschreibung gefunden“, sagt sie. Nach der Bewerbung ging alles schnell. Einladung zum Einstellungstest und Bewerbungsgespräch und kurze Zeit später der Anruf. „Ich habe mich beim Bewerbungsgespräch direkt wohl gefühlt. Ich hatte zwar noch andere Einladungen zu Gesprächen, aber da bin ich dann gar nicht mehr hingegangen, als ich die Zusage hier hatte“, sagt Schupp.
„Man hat einen großen Einblick in alles, jede Abteilung ist unterschiedlich. Das macht es auch letztendlich aus, dass man in so viele Bereiche reinschnuppern kann und sich am Ende der Ausbildung auch fragen kann: Was hat mir gut gefallen, was möchte ich machen“, so Schupp. „Ich glaube, das hat man in anderen Betrieben nicht so, diese Vielfalt und diese Auswahl.“ Ihre Stationen in der Ausbildung waren bisher die Liegenschaftsverwaltung (Immobilien), Personalverwaltung und Personalentwicklung, Registratur und Druckerei und die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Die Bereiche Gehaltsabrechnung und Buchhaltung kommen noch.
Herausforderungen und Chancen
Auch im Büro des Generalvikars, des Leiters der Bischöflichen Verwaltung, hat sie lange gearbeitet. „Da war ich für insgesamt sieben Monate“, sagt Schupp. „Ich hatte dort viel Verantwortung – auch in den ersten Wochen, das hat mich gefordert. Aber von Woche zu Woche habe ich mehr Einblick bekommen, es wurde besser.“ Es sei ein gutes Gefühl gewesen, die Anforderungen zu meistern und zu merken, dass sie selbstständig zuarbeiten kann.
„Also ich würde schon sagen, dass mich die Ausbildung sehr weitergebracht hat, auch persönlich. Allein im Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen, sich Dinge selbst erarbeiten, selbstständig zu arbeiten, das wurde sehr gefördert,“ erklärt die Auszubildende. Sie könne sich auch vorstellen, beim Ordinariat zu bleiben, aber sich trotzdem noch weiterzubilden, weil sie sich gerne selbst herausfordere, wie sie sagt.
Schule und Aufbau der Ausbildung
Die Auszubildenden gehen an zwei Tagen in der Woche in die Schule, einmal einen vollen Tag, einmal halbtags. Dazu kommen dann dreieinhalb Tage im Büro. Das Ganze für mindestens zwei Jahre – wenn man Abitur oder Fachabitur hat und entsprechend verkürzen möchte. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, die Ausbildung in zweieinhalb Jahren zu machen oder aber volle drei Jahre. „Zwischenzeitlich habe ich überlegt, auf zweieinhalb Jahre zu verkürzen, aber habe mich dagegen entschieden. Ich wollte den ,sicheren‘ Weg gehen und genügend Zeit für alles haben“, erklärt Schupp.
Im Bistum Limburg gibt es folgende Ausbildungsberufe:
- Kaufleute für Büromanagement (m/w/d)
- Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d)
- Ausbildung in der Hotellerie & Gastronomie (m/w/d)
- diverse Ausbildungen im Bereich Kita (m/w/d)
Das Bistum Limburg bietet Praktikumsplätze an:
- Schülerpraktikum (zumeist 2 Wochen Praktikum)
- Jahrespraktikum für die Fachoberschule
- Pflichtpraktika im Rahmen eines Studiums
Informationen gibt es unter: https://personalausbildung.bistumlimburg.de/